Apulien Teil 2 - vom Gargano nach Otranto



Über das Landesinnere fahren wir Richtung Süden über die weite Ebene des Tavoliere und durch die Murge, wo es viele Karsthöhlen gibt.



Tag 6

Für diese weite Etappe halten wir nur für ein Panino in Foggia. Die Stadt wirkt nicht sehr anziehend für einen längeren Aufenthalt.

Unbedingt sehen wollen wir die Kathedrale von Troia mit ihrer einzigartigen Rosette. Pech für uns, dass sie ausgerechnet jetzt für ein paar Tage geschlossen ist. Die Fahrt bis zu unserer Unterkunft am Fuß des Castel del Monte ist wunderschön im abendlichen Licht.


Tag 7

In Gravina di Puglia treffen  wir zum ersten Mal auf den großen Karstgraben, der sich durch diesen Teil Apuliens zieht. Wir besichtigen die Grottenkirche und bekommen dabei eine Führung auf französisch. Schräg. Über die alte Steinbrücke gelangen wir auf die andere Seite der Schlucht. Auch jetzt glühen die Steine noch in der Septembersonne. Hier gibt es auch Höhlenwohnungen wie in Matera.







In Altamura finden wir eine Bäckerei, die uns davon überzeugen will, dass Altamura wirklich die Hauptstadt des Brotes ist. Die Bäckerin verwöhnt  uns mit einem Antipastiteller und den berühmten Taralli. Auch die Kirche ist sehenswert.



Immer karger wird die Landschaft. Wir fahren erst an Matera vorbei um der Basilikata einen Besuch abzustatten. Im Bergdorf Miglionico ist die Straße desolat, der Blick in eine leere, weite Landschaft läßt erkennen, warum hier viele ihre Heimat verlassen.


Wir erreichen Matera und bekommen sogar vor unserer Unterkunft den einzigen Parkplatz des Viertels. Wir haben eine Ferienwohnung in der Altstadt gemietet. Wir beginnen unseren Rundgang durch die Sassi und sind tief beeindruckt. Ausserdem wollen wir unbedingt Matera bei Nacht sehen, das sollte man sich nicht entgehen lassen.







Tag 8

Von der gegenüberliegenen Seite der Schlucht kann man auf die ehemaligen Höhlenwohnungen schauen, wo man sich dann vorstellen kann in welcher Armut die Menschen hier gelebt haben.



Wir setzen unsere Reise Richtung Süden fort um uns dem Stiefelabsatz zu nähern. Heute besuchen wir nette kleine Städte, wohin sich nur wenige Touristen verirren. In Castellaneta wurde Rudolfo Valentino geboren und er bekam hier ein Museum. Ist eine nette kleine Stadt für einen Rundgang. In Mottola hält uns nicht viel, dafür in Massafra. In der Schlucht steht die Kirche Santa Scala und in der Stadt gibts ein leckeres Pranzo.



Den Gipfel der Baufälligkeit aber bietet die Altstadt von Taranto. Ich kann mich nicht erinnern je so einen desolaten Stadtteil gesehen zu haben. Nächtens hätten wir uns nicht hingetraut. Die Neustadt allerdings ist nett zum Flanieren. Auch die Lage der Stadt mit den antiken Wurzeln ist wunderbar. Das archäologische Museum mit dem sagenhaften Goldschatz zeugt vom einstigen Glanz.






Tag 9

Wer was für Keramik übrig hat, dem wird Grottaglie gut gefallen. Eine große Anzahl an lokalen Künstlern haben hier ihre Werkstätten und die Waren sind nicht alle rustikal. Eine Vase muss mit und über den Kauf einer Wandlampe haben wir noch lange sinniert. Zum Mittagessen sind wir in Manduria, Heimat des Rotweins Primitivo di Manduria. Auch die lokale Spezialität des Bohnenpürrees (Fave alla pugliese) hat uns gut geschmeckt.



Unser nächster Halt ist Gallipoli. Eine Gewitterwolke begleitet uns den ganzen Rundgang um die Altstadt mit dem griechischen Flair. Als es richtig losgeht, gönnen wir uns einen traditionellen Aperitif, der hier immer mit diversen Knabbereien serviert wird.




Wir verlassen den Golf von Taranto und fahren quer über den Absatz rüber an die Adria nach Otranto. Hier vergönnen wir uns ein paar schöne Tage in einer Masseria.



Die nächsten Tage machen wir Ausflüge und danach geht es weiter zu den Trulli.

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