Quercy







Tag 6

Wir verlassen das mittelalterliche Städtchen Sarlat-la-Canéda und fahren nach Souillac.

Die Abteikirche ist im romanischen Stil erbaut und besitzt zahlreiche Kuppeln. Neben der Kirche befindet sich das Musée de l'Automate (Automatenmuseum). Hier findet man Figuren die mechanisch bewegt werden und immer noch funktionieren. Ein Ausflug in eine andere Zeit.




In Lacave führte uns ein kleiner Zug in die Tropfsteinhöhle. Wer schon viele dieser Höhlen gesehen hat, wird nicht vor Begeisterung in Ekstase geraten, aber die Grotte hat uns doch gefallen. Einfach genießen und die Steinformationen bewundern. Schön ist der kleine See mit seinen Spiegelungen.


Für diesen Abend haben wir uns was besonderes geleistet. Ein Abendessen im Restaurant Pont de l'Ouysse. Im angeschlossenen Hotel blieben wir zwei Nächte.



Tag 7


Eine kleine Rundreise steht an diesem Tag auf dem Programm. Es geht Richung Norden ins Department Corrèze in die Stadt Turenne. Schon von weitem sichtbar thront die Burgruine über dem Dorf. Der Ort ist charmant und man findet einige Handwerksläden. Ich habe mir emaillierte Ohrringe gegönnt. Schließlich hat die Emailleherstellung im früher zum Limousin gehörenden Department lange Tradition. Wir steigen hoch zur Ruine und an der Kasse lässt man uns mit dem Hinweis rein, dass wir länger bleiben dürfen und nur das Tor hinter uns schließen sollten. Soviel Vertrauen in Touristen.





Viel betriebiger ist es in Collonges-la-Rouge. Aber nicht wegen der 500 Einwohner sondern wegen der Ausflügler, die die Restaurants an der "Hauptstraße" bevölkern. Also lieber zuerst durch die Gassen schlendern und die kleinen Geschäfte besuchen. Hier wird kein Kitsch angeboten und das macht den Ort gleich noch sympathischer. Der Ortsname ist Programm, alle Gebäude sind aus leuchtend rotem Sandstein erbaut.



Die letzte Station unserer Rundtour heißt Beaulieu. Leider verspricht der Name zuviel (schöner Ort). Es gibt hier eine romanische Kirche mit schönem Portal und einige Fachwerkhäuser.


Das Städtchen Martel hingegen markiert den letzten Punkt unserer Tour und bietet ein malerisches Gesamtbild. Schade, dass wir zu spät dran waren um einen der sieben Türme zu besteigen.

Tag 8

Leider ist es heute nicht so strahlend blau. Der Weg führt uns erst über die Causse de Gramat nach Süden. Wir haben um 11.00 einen Besuch im Gouffre de Padirac reserviert. Diese Reservierung ist sehr empfehlenswert auch außerhalb der Saison um lange Warterei zu ersparen. Dies ist einer der absoluten Highlights bei einem Besuch des Périgord. Ein gouffre ist ein Abgrund. Es handelt sich hierbei um ein riesiges Loch, von dessen Grund ein weit verzweigtes Höhlensystem wegführt. Zuerst steigt man den Gouffre hinab auf einer Metalltreppe, wahlweise auch mit dem Lift. Staunend steht man dann unten und starrt auf das Loch über einem . Hier ist noch alles grün und dann steigt man immer tiefer hinab in die Höhle. Links und rechts ragen die Wände steil empor. Dann steigt man in ein Boot und wird noch tiefer in die Höhle gefahren. Man kann fast die Wände berühren. Vom tiefsten Punkt aus steigt man dann wieder hinauf. Die Tropfsteinhöhle ist hier ca. 100 m hoch und irgendwann wird sich hier wieder ein Loch bilden. Wunderschöne Gesteinsformationen in gewaltigen Dimensionen. Zirka 2 Stunden dauert der Besuch.




Zwei Orte wollen wir heute noch besuchen. Zuerst Carennac am Ufer der Dordogne. Diese mittelalterliche Stadt ist sehr gepflegt und autofrei.



Auch Loubressac hat uns gut gefallen. Es liegt auf einem Felsen über der Bave.



Dann führt uns der Weg nach Rocamadour. Atemberaubend schmiegt sich der Wallfahrtsort an die Felsen über einer Schlucht. Unvorstellbare 30.000 Pilger kamen an den Vergebungstagen im 12. Jhd. in den Ort mit den sieben Kapellen. Der Geist dieser Zeit ist auch heute noch spürbar. Wir hatten das Glück erst am späten Nachmittag hier anzukommen und über den Kreuzweg stiegen wir von oben hinab zur mehrstöckigen Basilika. Es sind nur wenige Leute da. Sehr angenehm. Wir beziehen unser Quartier in der Nähe und nach dem Abendessen besuchen wir Rocamadour nocheinmal. Wir haben den Ort für uns allein. Super für meinen Fotografen.




Tag 9

Richung Süden über die Causse machen wir noch einen Abstecher nach Gourdon, das uns nicht so begeisterte und dann weiter ins Tal des Lot bis nach Saint-Cirq-Lapopie. Wir haben wieder herbstliches Schönwetter und die Fahrt durch das Tal bis nach Figeac ist wunderschön. Saint Cirq ist nicht mehr der Geheimtipp. Trotzdem sollte man hierherkommen. Die Aussicht auf das Tal des Lot mit seinen Felswänden ist sehr beeindruckend. In Figeac bleiben wir über Nacht. Der Museumsbesuch des Dekodierers des Steins von Rosette konnte uns letztlich aber nicht mehr reizen. 





Tag 10

Ein kleiner Abstecher noch Richtung Osten als Vorgeschmack auf eine zukünftige Reise ins Massiv Central nach Bagnac sur Célé und dann retour Richtung Westen, aber diesmal durch das Tal der Célé. Die Straße ist ein wenig enger, es ist noch weniger Verkehr. Bildkalenderwetter. Oft führt die Straße entlang der Steilwand mit kleinen Tunneln. Die Orte sind ruhig. In St. Eulalie haben wir das Glück auf eine Rallye zu stoßen - Oldtimer der Marke Jaguar. In Cabrerets parken wir das Auto und gehen zu Fuß rauf zur Höhle Pech Merle. Unbedingt vorreservieren, es werden täglich nur 700 Personen reingelassen. Man ist äußerst vorsichtig, weil im Unterschied zu Lascaux hier noch die Originale zu sehen sind, was natürlich sehr beeindruckend ist. So kann man neben Höhlenmalereien auch einen Fußabdruck und Handabdrücke sehen. Wer weiß wie lange man noch Publikum hier reinlässt. Am Ende des Tages erwartet uns Cahors mit der Pont Valentré.








Am 11. Tag verlassen wir die Dordogne und als Kontrastprogramm gibts noch ein paar Tage am Meer in Arcachon. Im nächsten Artikel gehts weiter


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